RCS ist als Abkürzung für viele Nutzer noch wenig bekannt. Die drei Buchstaben stehen für Rich Communication Services und dahinter steht ein Kommunikationsstandard, der für Multimedia ausgelegt ist. RCS soll dabei der Nachfolger der SMS sein und mit anderen Messengern wie WhatsApp oder Telegram mithalten können.
Das Kommunikationsprotokoll unterstützt dabei nicht nur Text, sondern man kann auch Medien verschicken. Damit wird es auch möglich, Bilder und Videos zu versenden und auch Sprachnachrichten sind mit RCS möglich. RCS erlaubt es darüber hinaus auch, direkt während Anrufen den Dienst zu nutzen. Auf diese Weise kann man auch in Anrufen Daten und Bilder versenden, ohne den Call zu beenden. Daneben gibt es auch Gruppenchats mit dem System und die Nutzung ist mit einem Account auf mehreren Endgeräten möglich.
RCS hat also nicht mehr viel mit den bekannten SMS zu tun, sondern ist tatsächlich ein Messenger wie WhatsApp und Co. auch.
Die Kosten von RCS
RCS bietet unterschiedliche Möglichkeiten der Abrechnung an, aber in Deutschland setzen derzeit alle Anbieter auf eine kostenlose Nutzung, die nur Datenvolumen verbraucht. Anders als SMS fallen für RCS also keine extra Kosten an, man sollte nur eine Datenflat bzw. ausreichend Datenvolumen haben.
O2 schreibt selbst zu den Kosten und weiteren Details:
Für die Nutzung der Chat-Funktionalität wird kein gesondertes Entgelt erhoben. Die über Chat versandten Nachrichten werden dem Datenvolumen entsprechend Ihrem Mobilfunktarif angerechnet.
Ist die Chat-Funktionalität nicht verfügbar, deaktiviert oder beim Empfänger nicht verfügbar, bietet Ihre Nachrichten-App im Normalfall standardmäßig den Versand als SMS bzw. MMS an.
Sollte eine Chat-Nachricht aus technischen Gründen nicht unmittelbar zugestellt werden können, wird diese zwischengespeichert und es wird versucht, die Nachricht zuzustellen. Sollte die Nachrichten-App die Nachricht nicht zurückrufen und die Nachrichten dem Empfänger nicht zugestellt werden können, wird die Nachricht nach 30 Tagen endgültig gelöscht.
Das sollte insgesamt kein Problem sein, denn die meisten Allnet Flatrates haben inzwischen auch Datenvolumen in unterschiedlicher Höhe inklusive. Man braucht auch keine große Datenflat, denn Textnachrichten sind auch mit RCS sehr klein und verbrauchen kaum Datenvolumen. Lediglich Videos und Bilder erfordern meistens etwas mehr Datentraffic, daher sollte man größere Daten nur mit unbegrenztem Datenvolumen oder im WLAN versenden.
Welche Handys und Smartphones unterstützen bereits RCS?
Der RCS Standard ist bereits fast 15 Jahre alt und wurde 2008 zum ersten Mal vorgestellt. 2011 gab es dann die ersten Versuche, die Technik unter dem Markennamen Joyn zu implementieren – mit eher geringem Erfolg. Mittlerweile wird die Technik aber breiter unterstützt. Dennoch gibt es aktuell eine Zweiteilung:
- alle Android-Geräte unterstützen seit Android 5 die RCS Technik. Allerdings muss man dazu die originale Messages App von Google nutzen oder die Samsung Nachrichten App. Sind diese Voraussetzungen erfüllt, macht es keinen Unterschied, welches Android-Gerät man nutzt. Es macht daher für RCS keinen Unterschied, ob man ein Samsung Smartphone im Einsatz hat oder ein Nokia Modell. Auch eher wenig verbreitete Modelle unterstützen RCS, wenn sie mit Android laufen.
- Die Apple iPhone unterstützen RCS generell noch nicht. Selbst mit dem neusten und teuersten iPhone kann man RCS nicht nutzen, weil Apple diese Funktion noch nicht im iOS Betriebssystem implementiert hat. Aktuell gibt es leider auch keine Hinweise, wann das Unternehmen diese Technik umsetzen könnte.
Aktuell sind es also die Android-Smartphones, die RCS untereinander nutzen können, und zwar unabhängig vom Preis oder der Marke. Auf diese Weise gibt es die Technik mittlerweile auf mehreren hundert Millionen Geräten weltweit.
Mobilfunk-Anbieter muss RCS bereits freigeschaltet haben

Wichtiger als das Handy ist für RCS der eigene Netzbetreiber, denn dieser muss die RCS Technik bereits unterstützen. Das ist in Deutschland nach wie vor nicht bei allen Mobilfunk-Anbietern der Fall, daher lohnt es sich, vorher nachzufragen, wenn man einen Tarif mit dieser Technik haben will.
Der aktuelle Stand bei der Umsetzung von RCS sieht wie folgt aus:
- die großen Netzbetreiber Telekom, Vodafone und O2 unterstützen die Technik vollständig und haben in der Regel auch ihre Prepaid Marken für RCS freigeschaltet. Mit einem Netzbetreiber Tarif hat man daher in der Regel gute Karte für die RCS Nutzung.
- O2 hat auch fast alle eigenen Drittmarken für RCS freigeschaltet, ebenso gibt es im Telekom-Netz mit Congstar und fraenk einige Eigenmarken mit RCS. Bei Vodafone ist es in erster Linie Otelo mit RCS Unterstützung.
- Drittanbieter in den jeweiligen Netzen haben dagegen oft noch keinen Zugang zu RCS und können die Technik daher nicht nutzen. Das gilt vor allem für die Drillisch Anbieter. Auch die Mobilcom-Debitel Marken (jetzt Freenet) können in der Regel noch kein RCS nutzen.
Generell können daher alle Netze in Deutschland RCS übertragen, aber vor allem bei kleineren Marken, Prepaid Discountern und Drittanbieter ist dies oft noch nicht freigeschaltet. Wer diesen Dienst sicher nutzen will, sollte daher vor einer Entscheidung für einen Anbieter direkt nachfragen, ob diese Technik angeboten wird.