Nachdem die erste Version von Shures True Wireless Adapter gute Ansätze gezeigt hat und bis auf 2–3 Mängel sehr gut war, ist die 2. Generation namens Shure RMCE-TW2 nun nahezu perfekt. Shure hat die Firmware der Kopfhörer überarbeitet, sodass es jetzt möglich ist, die Lautstärke an beiden Adaptern zu regeln, sowie Telefonanrufe über beide Adapter hören zu können. Selbst eine IPX4-Zertifizierung ist jetzt vorhanden, wodurch die TW2 auch für Sport geeignet sind.
Wir zeigen dir in diesem ausführlichen Test, was die Shure drauf haben und wo es trotzdem noch Luft nach oben gibt.
Die Shure RMCE-TW2 sind ein großer Wurf geworden
Mit den RMCE-TW2 ist es Shure gelungen True Wireless Adapter auf den Markt zu bringen, die es möglich machen jeden Shure In-Ear zu kabellosen In-Ears zu machen. Diese können dann, was den Klang angeht, mit der Konkurrenz um Samsung, Huawei und Apple den Boden aufwischen.
- Lieferumfang: Kleine Adapter in überdimensionierter Verpackung
- Ladecase: Hochwertig, aber groß
- Einlegen und Laden der Adapter
- Tragekomfort: Komfortabel und für Sport geeignet
- Empfang/Verbindung: Sehr stabil und rauscharm
- Klang: Besser als der Vorgänger
- Akkulaufzeit: 24 h mit Zwischenladungen
- Shure Play App: Gute und übersichtliche App
- Vergleich zu Shure RMCE-BT2
- Bugs und Verbesserungsvorschläge
- Testfazit: Die Shure RMCE-TW2 sind ein großer Wurf geworden
Lieferumfang: Kleine Adapter in überdimensionierter Verpackung
Die Shure RMCE-TW2 werden in einer, im Vergleich zu den True Wireless Adapter selbst, sehr, sehr großen runden Box geliefert. Diese sind richtig schnieke aus und entspricht dem Preis. Man bekommt also auch eine schöne Verpackung und ein schönes Unboxing Erlebnis für sein Geld.




Fraglich ist allerdings, ob es nötig und sinnvoll ist, eine solch große Verpackung für kleine In-Ear Adapter zu verwenden. Man bedenke nur, wie viel mehr Platz auf dem Schiff/im Flugzeuge wäre, wenn die Verpackung nur ein Fünftel so groß wäre. Wir finden, in Zeiten von Nachhaltigkeit und Umweltschutz, hätte man da auch platzsparender vorgehen können.
Wenn man den runden Deckel abzieht, sieht man den übersichtlichen Lieferumfang. Dabei sind nämlich:
- Zwei RMCE-TW2 Adapter
- Ladecase
- Quick Start Guide
Unter dem Inlay, in dem die beiden Adapter und das Ladecase eingelegt sind, befindet sich noch ein kurzes USB-A zu USB-C Kabel und eine sehr kleine Anleitung (Owners Manual). Beides haben wir erst nach der Fotosession entdeckt, weshalb du keine Bilder davon siehst.






Ladecase: Hochwertig, aber groß
Das Ladecase ist sehr hochwertig verarbeitet und fühlt sich gut in der Hand an. Es besteht aus einem Softtouch-ähnlichem Kunststoff, was für guten Grip sorgt. Das Material ist nicht ganz matt, aber auch nicht glänzt, irgendwo dazwischen. Fingerabdrücke sieht man nicht, dafür aber schwitzige oder feuchte Finger. Mit einem feuchten Tuch ist das aber schnell entfernt.


Durch diese leicht matte Softtouch Beschichtung sind Kratzer und Macken eher zu sehen, als wenn es Hartplastik wäre. Nach 2–3 Wochen Nutzung sieht das Ladecase deswegen nicht mehr neu ist.
Beide Halbschalen des Ladecase werden durch einen ca. 12 mm breiten Reißverschluss zusammengehalten. Der Reißverschluss macht einen sehr hochwertigen Eindruck und läuft sehr sauber. Die Nähte, die man an den Bildern sieht, sind allerdings nur Deko, da sie sich nur am Reißverschluss befinden. Sie sollen wohl den Eindruck erwecken, dass der Reißverschluss mit dem Ladecase vernäht ist.
Auf der Oberseite findet sich das Shure-Logo und darunter eine kleine LED. Genau genommen ist es keine LED, sondern ein kleines rundes Fenster, für die eigentliche Lade-LED, die sich im Case selbst befindet. So kann man dann auch im geschlossenen Case sehen, wenn die Adapter geladen werden. Das System funktioniert ganz gut und man kann gut sehen, ob gerade geladen wird. Allerdings gibt es nur rotes (= wird geladen), grünes (=Adapter sind voll) und kein Licht (= Adapter sind voll oder Ladecase im Standby), dazwischen gibts nichts. Den aktuellen Ladestand in Prozent kannst du so nicht ablesen.


Auf der Unterseite des Ladecase sieht man 3 kleine LEDs und einen Button mit einer abgebildeten Batterie. Drückt man diesen Button, leuchten bis zu LEDs auf und zeigen den Ladezustand des Ladecase-Akkus an. So kann man immer sehen, wann es wieder nötig ist, das Case selbst aufzuladen.

Aufgeladen wird das Case über einen USB-Typ-C Anschluss an der Seite, im gleichen Bereich wo Button und Ladestandsanzeige verbaut sind. Der Anschluss funktioniert gut und es gibts hier nichts zu meckern. Auch wenn es heutzutage Standard sein sollte, möchten wir es trotzdem lobend erwähnen, dass Shure auf USB-C setzt und nicht auf den veralteten Micro-USB-Standard.

Hier nochmal ein paar Maße und Gewichte des Ladecase auf einen Blick:
- Durchmesser: 110 mm
- Höhe/Dicke: 40 mm
- Gewicht mit RMCE-TW2 und Shure 315: 132 g
- Gewicht ohne In-Ears: 112 g
Wie du siehst, ist das Ladecase mit einem Durchmesser von 11 cm und einer Dicke von ca. 4 cm nicht gerade klein. Das ist auch der einzige Kritikpunkt an dem Case, da es durch die aktuellen Maße nicht wirklich Hosentaschen-tauglich ist. Uns stört es nicht, aber das Ladecase ist trotzdem deutlich größer als bei der Konkurrenz von z. B. Apple.
Einlegen und Laden der Adapter
Die Shure RMCE-TW2 True Wireless Adapter verfügen über je 3 Metallkontakte an jedem Adapter. Diese Kontakte sorgen für eine Verbindung zum Ladecase, damit sie geladen werden können. Zudem gibt es neben dem Button auch eine kleine LED an jedem Adapter, um sehen zu können, ob sie mit einem Endgerät verbunden sind.



Du kannst die Adapter reinlegen wie du willst, sie werden immer geladen. Egal ob du den linken Adapter links einlegst oder rechts, er wird jedesmal geladen, hier gibt es also nichts zu beachten. Es gibt keine magnetische Anziehung. Du musst also die Adapter selbst einlegen und wirst also nicht von einem Magneten “unterstützt”.
Das Einlegen der Adapter in das Ladecase klappt aber einfach und ohne Probleme. Die Adapter werden daraufhin von alleine geladen. Es ist hierbei egal, ob du das Case danach mit dem Reißverschluss verschließt oder es offen lässt.
Tragekomfort: Komfortabel und für Sport geeignet
Die Adapter wiegen nur 16 Gramm und sind somit angenehm leicht, zudem sie ja sowieso auf den Ohrmuscheln aufliegen, wodurch das Gewicht noch weniger zum Tragen kommt. Mit Kopfhörern (in unserem Fall die Shure SE315) beträgt das Gewicht 22 g.
Auch mit den RMCE-TW2 Adaptern werden die Kopfhörer wie alle Shure In-Ears eingelegt, es gibt keinen Unterschied. Das erfordert als Neuling etwas Übung, bis man es so wie unser Tester hier macht:
Es empfiehlt sich für Anfänger vor dem Spiegel zu üben, bis man langsam den Dreh raus hat. Sobald man etwas Übung hat, gelingt das Einlegen beider Kopfhörer in unter 10 Sekunden.
Sobald sie dann im Ohr sind, merkt man die True Wireless Adapter kaum noch. Sie liegen auf der Ohrmuschel auf, was man wie gesagt durch das geringe Gewicht kaum merkt. Der Tragekomfort ist im Vergleich zum Vorgänger RMCE-BT2 genauso gut, wenn nicht gar besser.
Man merkt die Kopfhörer eigentlich nur, wenn man den Kopf nach links oder rechts dreht, da die „Steuereinheit“ mit dem Button etwas an der Haut reibt, da sich der Kopf inkl. Ohren in einem größeren Maß drehen/bewegen kann als der Nacken. Daran gewöhnt man sich aber.






Wie du anhand der 3 Bilder sehen kannst, tragen die Adapter kaum auf und sind von vorne nicht zu sehen. Die Idee, die eigentliche Technik hinter dem Ohr zu platzieren, ist genial, da man hier genug Platz hat und die eigentlichen Kopfhörer klein bleiben. So kann man seine Shure In-Ears wie gehabt (also wie mit Kabel) unter der Wintermütze oder beim Fahrradfahren mit Helm tragen. Auch das seitliche Liegen auf einem Kissen ist kein Problem.
Dank des guten Komforts und der IPX4-Zertifizierung (Spritzwasserschutz) sind die Shure RMCE-TW2 sehr gut für Sport geeignet. Unser Tester hat sie beim Wandern und beim intensiven Fahrradfahren mehrmals benutzt und sie haben beides anstandslos mitgemacht, trotz viel Schweiß.
Es wird keinerlei Trittschall beim Wandern, Spazieren und Joggen übertragen, wie es bei kabelgebunden In-Ears oft vorkommen kann.
Empfang/Verbindung: Sehr stabil und rauscharm
Die Verbindung zwischen Shure RMCE-TW2 und Smartphone ist sehr stabil. Egal ob beim Fahrradfahren (Smartphone in einer Rahmentasche) oder beim Joggen (Smartphone auf dem Rücken oder in einer Jackentasche), die Verbindung ist stets perfekt.
Das ist eine der größten Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger RMCE-BT2 (siehe den Vergleich weiter unten), da es bei letzteren öfter zu Verbindungsproblemen kam, wenn man sie das erste Mal wieder mit dem Smartphone verbinden wollte. Auch während dem Spazieren gehen und dem Sport machen haben die Vorgänger ab und zu gestockt, obwohl der Abstand unter 50 cm war. Ob das nun am besseren Bluetooth-Modul oder am Codec oder an beidem liegt, können wir nicht sagen. Die Unterschiede sind aber deutlich wahrnehmbar.
Nach dem man sie das erste Mal mit dem Smartphone gekoppelt hat, verbinden sie sich beim Herausnehmen aus dem Ladecase vollautomatisch und sehr zuverlässig. In bisher 4 Wochen täglicher Nutzung gab es hier nie Probleme. Eine freundliche Dame sagt einem dann auf Deutsch, dass die Kopfhörer nun verbunden sind. Dazu gibt es ein „Verbindungs-Geräusch“. Die Reichweite beträgt in einer Wohnung mit Wänden ca. 8–10 Meter, bis es zum ersten Mal zum Stocken der Verbindung kommt.
Wenn man die In-Ears nach der Nutzung wieder zurück ins Ladecase steckt, gehen sie in den Lademodus und die Verbindung zum Smartphone wird automatisch nach ca. 2–3 Sekunden getrennt. Man muss sie also nicht manuell ausschalten oder das Bluetooth am Smartphone deaktivieren. Aller klappt vollautomatisch.
Sind die True Wireless Adapter mit dem Smartphone verbunden und es spielt keine Musik, können wir kein Grundrauschen vernehmen. Es mag sein, dass es Goldohren gibt, die hier vielleicht etwas hören, aber mehrere Personen aus der Redaktion konnten kein Grundrauschen hören. Großes Lob an Shure, besser gehts nicht!
Klang: Besser als der Vorgänger
Wir haben die RMCE-TW2 mit einem Paar Shure SE315 getestet, die im Gegensatz zu den alten SE215 oder den neuen AONIC 215, über je einen hochwertigen „High Definition MicroDriver“ verfügen. Der Klang ist im Gegensatz zum Vorgänger RMCE-BT2 besser und insgesamt sehr gut. Wir hören keinen Unterschied zur Verbindung mit Kabel.
Bei dem Stock Android Smartphone Google Pixel 4a 5G zeigt die Shure App als Codec AptX an:


Die Bitrate beträgt bei AptX 325 kbps (@ 44,1 kHz) bzw. 384 kbps (@ 48 kHz), was über der Bitrate von MP3s mit höchster Qualität liegt (320 kbit/s), sodass diese im besten Fall in kompletter Qualität übertragen werden können. Mit MP3s, die mit variabler Bitrate in sehr hoher Qualität erstellt wurden (V0), hat man hier noch mehr Luft.
Hier mal eine ganz subjektive Einschätzung unseres Testers:
Ich höre zwar gerne Musik und habe Erfahrung mit teurem Equipment von Denon, Sennheiser, Wharfedale, Audio-Technica und Co., aber von den angeblichen Unterschieden zwischen FLAC und MP3, Kabel vs. Bluetooth und was es da sonst so für Glaubenskriege im Hifi-Forum und Co. gibt, habe ich noch nie etwas mitbekommen bzw. hören können.
Ich höre also keinen Unterschied bei dem RMCE-TW2 im Vergleich zum Original Shure Kabel, auch wenn ich weiß, dass das Kabel besser sein müsste.
Es wird hier deshalb darauf verzichtet, die Höhen, Mitten und Tiefen, den Punch, die Schnelligkeit der Drums etc. ausführlich zu beschreiben, da der Klang von deinen Shure In-Ears abhängt, die du an die RMCE-TW2 anschließt. Unserer Meinung nach wird der Klang im Vergleich zum Kabel nicht verändert oder verschlechtert.
In der App kann man den verwendeten Shure In-Ear auswählen, der Equalizer war im Test natürlich ausgeschaltet:


Was das Auswählen des Shure In-Ears genau bewirkt wissen wir nicht, wir vermuten aber, dass hier der Verstärkerpegel angepasst wird, da Shure In-Ears mit 2 oder mehr Treibern je Seite deutlich anspruchsvoller sind, was das Verstärkersignal angeht.
Akkulaufzeit: 24 h mit Zwischenladungen
Die Akkulaufzeit beträgt bei normaler Lautstärke ca. 8 Stunden je Ladevorgang und das Case lädt die Adapter ca. 3 Mal wieder voll auf. So kommt man auf eine Gesamt-Akkulaufzeit von ca. 24 Stunden, was voll in Ordnung ist und für jeden Anwendungszweck ausreichend sein sollte.
Die Adapter sind in ca. 1 Stunde wieder voll aufgeladen, beim Ladecase dauert es etwas länger. Beides haben wir ehrlicherweise aber nicht nachgemessen, da das Laden von Adapter und Case passiert, wenn man beides nicht nutzt.
Bei Bedarf können wir die Dauer des Aufladens aber gerne nachmessen. Schreib uns ruhig eine Nachricht, falls dich das interessiert!
Shure Play App: Gute und übersichtliche App
Die Shure Play App gibt’s kostenlos in den App-Stores von iOS und Android. Sie ist sehr logisch aufgebaut und bietet viele Einstellungsmöglichkeiten. Sobald die Adapter mit dem Smartphone verbunden sind und man die Play App öffnet, hat man Zugriff auf die verschiedenen Punkte, die man einstellen kann.
Die App ist aufgeteilt in 4 Bereiche: Gerät, Equalizer, Musik und Einstellungen. Wobei nur Gerät und Equalizer im Alltag wirklich wichtig sind. Bei den Einstellungen findest du nur allgemeine Daten zu den Adaptern, wie der installierten Firmware und dem aktuell verwendeten Codec.


Bei „Musik“ kannst du auf die auf deinem Smartphone/Tablet gespeicherte Musik zugreifen und sie dann über die Shure Play App abspielen. Die meisten werden wohl die Musik App ihrer Wahl nutzen und nicht die Shure App.


Bei „Gerät“ kannst du zum einen, einen Umgebungsmodus einschalten und den Pegel dazu einstellen. Der Umgebungsmodus ist ein Modus, der die Umgebungsgeräusche aufnimmt und verstärkt. Verstärkt wird so stark, wie hoch du den Pegel einstellst. Der Sinn dahinter ist, dass du auch mit eingesteckten Kopfhörern deine Umgebung hören kannst, wenn du zum Beispiel in der Bahn oder an der Kasse mit jemandem reden möchtest. So muss man also nicht immer die In-Ears aus dem Ohr nehmen.


Mit “PausePlus” wird der Umgebungsmodus automatisch aktiviert oder deaktiviert, wenn man Pause oder Fortsetzen am In-Ear drückt. In unserem Test hat das nicht immer perfekt funktioniert. Es kam hin und wieder vor, dass der Umgebungsmodus eingeschaltet blieb, obwohl die Musik/der Podcast schon wieder weiter lief. Die Shure vergessen also manchmal, den Modus wieder auszuschalten.
Außerdem hört es sich nicht so natürlich an, wenn der Umgebungsmodus aktiviert ist. Es ist eine unrealistische Wiedergabe der Umgebung. Das beste Ergebnis haben wir erzielt, wenn der Pegel auf ganz gering gestellt wurde. Das können die Konkurrenten wie Apple mit den AirPods Pro besser.
Mit der 2. Generation der Shure RMCE-TW2 kann man nun auch die Lautstärke über die beiden Adapter regeln. Das klappt auch ziemlich gut und macht keine Probleme. Was man alles mit den Buttons der beiden Adapter machen kann, kann man sehr detailliert über die Tastensteuerung einstellen:




Auch die Sprachansagen und Töne kann man konfigurieren, inkl. der Sprache und der Lautstärke, in der erstere vorgetragen werden:


Es sind alle wichtigen Sprachen enthalten, wie Englisch (weiblich und männlich), Niederländisch, Chinesisch, Japanisch, Spanisch, Französisch, Deutsch und Portugiesisch.
Im Bereich „Batterie & Spannungsversorgung“ kannst du einstellen, ob sich die Adapter beim Herausholen aus dem Ladecase automatisch einschalten und verbinden (würden wir empfehlen) und wann bzw. ob sie sich ausschalten sollen, wenn die Bluetooth-Verbindung nicht mehr anliegt.


Beim Equalizer kann man entweder eine Voreinstellung auswählen, z. B. die klassische Badewanne, bei Shure „Lautheit“ genannt, oder man bastelt sich mit dem 4-Band-Equalizer seine eigene Einstellung:




Wir mögen es pur, weswegen wir den Equalizer nicht getestet haben, da er ausgeschaltet blieb.
Vergleich zu Shure RMCE-BT2
Durch die RMCE-TW2 kann man seine Shure In-Ears nun wirklich kabellos machen. Wo der alte BT2 noch auf echte Kabel gesetzt hat, die mit der Zeit kaputt gingen (Kabelbruch einmal im Jahr war keine Seltenheit), hat man jetzt echte True Wireless Adapter ohne Kabel.
Im Vergleich zum alten BT2 empfinden wir den Klang beim neuen TW2 als besser. Das Grundrauschen ist geringer bzw. nicht existent und der Klang reicht nun durch den besseren Codec an die Verbindung via Kabel heran.
Besonders merkt man aber den Unterschied bei der Verbindungsqualität. Beim Shure RMCE-BT2 war die Reichweite deutlich unter 10 Metern und es kam beim Verbinden regelmäßig dazu, dass die Adapter sich partout nicht mit dem Smartphone verbinden wollten. Hier half dann nur ein Neustart des Smartphones. Bei den RMCE-TW2 ist das im Test nie vorgekommen.


Auch kam es beim alten BT2 regelmäßig zum Stocken der Verbindung, obwohl das Smartphone teilweise in einer Jacken-Brusttasche war und die Verbindung somit unter 20 cm betrug. Die maximale Reichweite hat sich nun ebenfalls deutlich verbessert, diese beträgt nun wirklich annähernd 10 Meter, bis es zu ersten Aussetzern kommt.
Insgesamt stellen die Shure RMCE-TW2 True Wireless Adapter ein sinnvolles Upgrade für alle Nutzer der alten RMCE-BT2 Adapter dar. Der Aufpreis lohnt sich, da man besseren Klang, eine stabilere Verbindung und einen insgesamt besseren Tragekomfort bekommt, da kein Kabel bzw. Adapter am Rücken oder der Brust baumelt.
Bugs und Verbesserungsvorschläge
Beim Umgebungsmodus kam es regelmäßig vor, dass dieser eingeschaltet blieb, obwohl die Musik schon wieder gespielt hat. Von 10 Mal Pause/Fortsetzen drücken, kam dieses Phänomen sicher 1–2 Mal vor. Wir denken, dass es sich hier um einen Bug handelt, den Shure in einer der nächsten Firmware Updates beseitigt.
Der Umgebungsmodus hört sich außerdem sehr unnatürlich an und ist nicht auf dem Niveau von Konkurrenz True Wireless Kopfhörern. Hier würden wir uns wünschen, wenn Shure durch Updates oder einer möglichen TW3-Version den Modus verbessern kann.
Das Ladecase ist sehr hochwertig und es macht Freude es zu nutzen. Doch es ist im Vergleich zur Konkurrenz relativ groß. Vielleicht kann Shure es im Durchmesser noch etwas kleiner und in der Tiefe/Dicke etwas dünner machen, damit das Volumen reduziert wird. Aktuell ist es für eine kleine Hosentasche zu klobig.
Als Letztes möchten wir noch die RMCE-TW2 selbst ansprechen. Der Tragekomfort der Adapter ist wirklich klasse, aber wir hoffen trotzdem, dass Shure die nächste Generation nochmals kleiner machen kann. Denn beim Drehen des Kopfes merkt man, wie das Gehäuse der Adapter, das hinter den Ohren liegt, leicht am Hals reibt. Ein noch kleineres Gehäuse würde den Tragekomfort Richtung Note 1+ bewegen. Aktuell würden wir eine 1- vergeben 😉
Testfazit: Die Shure RMCE-TW2 sind ein großer Wurf geworden
Gesamtwertung 9/10
Mit den RMCE-TW2 ist es Shure gelungen True Wireless Adapter auf den Markt zu bringen, die es möglich machen aus jedem Shure In-Ear sehr gute kabellose In-Ears zu machen. Diese können dann, was den Klang angeht, mit der Konkurrenz um Samsung, Huawei und Apple den Boden aufwischen.
Die Nachteile der 1. Generation der RMCE-TW2, wie dass man die Lautstärke nicht am Adapter selbst verstellen konnte, sind nun Geschichte und die TW2 sind nun nahezu perfekt was Klang, Tragekomfort und Ladecase angeht.
Trotzdem bleibt noch Verbesserungspotential, sodass Shure unserer Meinung nach gerne eine 3. Generation auf den Markt bringen darf. Wir würden uns noch kleinere Adapter-Gehäuse und ein kleineres Ladecase wünschen. Beides ist aber zugegeben Meckern auf sehr hohem Niveau, denn auch mit der aktuellen 2. Generation kann man viele Jahre glücklich werden.
Die Shure RMCE-TW2 sind ein großer Wurf geworden
Mit den RMCE-TW2 ist es Shure gelungen True Wireless Adapter auf den Markt zu bringen, die es möglich machen jeden Shure In-Ear zu kabellosen In-Ears zu machen. Diese können dann, was den Klang angeht, mit der Konkurrenz um Samsung, Huawei und Apple den Boden aufwischen.