Wir haben in den letzten Wochen den Sonos Roam im Test gehabt und ausprobiert, was der Roam so kann und was aus einem solch kleinem Lautsprecher alles rauskommen kann. Das Ergebnis aus unserem Alltagstest bekommst Du nun hier!
Lieferumfang: Nicht viel, aber nachhaltig
Sonos hat sein Versprechen eingehalten und eine komplett nachhaltige Verpackung gefertigt, die gänzlich auf Plastik verzichtet. In der aus recycelter Pappe bestehenden Box, findet man neben dem in einem Stofftuch geschützten Sonos Roam Speaker noch eine Bedienungsanleitung und ein USB-C Kabel. Alles ist überaus aufgeräumt und das Auspackerlebnis ist sehr hochwertig und ansprechend. Wünsche bleiben nicht offen.
Das auf ein USB-Netzteil verzichtet wird halten wir für vertretbar, da jeder mittlerweile durch sein Smartphone eines zu Hause haben wird.




Anschlüsse und Steuerung: Nichts zu meckern
Der Sonos Roam verfügt lediglich über einen USB-C Stecker. Im Gegensatz zu den größeren (meist stationären) Speakern von Sonos (Testbericht des Sonos One Gen 2) verzichtet man hier auf einen Netzwerkanschluss. Das ergibt Sinn, da der Roam gänzlich für den mobilen Einsatz vorgesehen ist, wenngleich die Möglichkeit besteht ihn in sein Sonos-Heimnetz zu integrieren. Hauptsächlich wird der Sonos Roam unterwegs über Bluetooth genutzt, zu Hause ist aber auch die Übertragung via Wi-Fi möglich.
Beide Möglichkeiten haben im Test gut funktioniert. Die Integration in das Sonos System ist einfach und problemlos möglich, wie bei allen Sonos Geräten. Hierdurch ist der Speaker auch Stereo fähig, was natürlich ein Vorteil ist. Ansonsten funktioniert die Übertragung auch über Bluetooth sehr gut. Wer ein Apple Gerät nutzt, kann die Musik auch via AirPlay auf den Roam bringen. Auch Freunde von Googles Assistent oder Alexa können sich wieder über die Integration in den Sonos Roam erfreuen und diesen somit auch via Sprachsteuerung steuern.
Übrigens ist der Roam auch IP67 geschützt, sodass er auch durchaus Regen und anderen äußeren Einflüssen geschützt gegenüber steht.


Akkulaufzeit: Weniger als versprochen
Der Sonos Roam verfügt über einen Akku, der ca. 10 Stunden Wiedergabezeit bieten soll. Hier zeigt sich die größte Schwäche des Geräts. Die 10h haben wir im Test leider zu keinem Zeitpunkt erreicht. Wir erreichten stets maximal ca. 8 Stunden, wobei die Musik dabei hauptsächlich auf mittlerer Lautstärke aus den beiden Treibern kam.
Wir hätten uns zudem eine automatische Abschaltung gewünscht. Wenn man die Musik stoppt ist der Roam, wie jeder Sonos Speaker, weiterhin im Bereitschaftsmodus und spielt, wenn man möchte, sofort wieder Musik ab. Das jedoch führt dazu, dass sich der Akku schnell entlädt. Hier muss man den Speaker manuell wieder ausschalten, um Akku zu sparen. Zumindest die Möglichkeit einer automatischen Abschaltung in der App einzustellen, hätte ich gut gefunden.
Ansonsten ist uns die Ladezeit via USB-C auch etwas zu lang. Für eine halbe Akkuladung benötigt er mit dem USB-C Kabel und einem 5V Ladegerät etwa eine Stunde, für eine vollständige Ladung über zwei Stunden. Was jedoch positiv zu bewerten ist, ist die Möglichkeit den Sonos Roam mit einem QI Wireless Charging Gerät kabellos aufzuladen, wenngleich die Ladezeit sich hiermit verdoppelt.
Klang des Sonos Roam: Absolut konkurrenzfähig
Der Klang des Sonos Roam überzeugt vor allem in den Mitten und Höhen. Die Höhen haben einen eigenen Treiber bekommen, der sich hier um Klarheit und Brillanz bemüht und eine facettenreiche und präzise Abbildung der Instrumente erzeugt. Die Brillanz könnte unserer Meinung nach hier und da aber noch etwas mehr Feinschliff gebrauchen, das ist uns häufig zu scharf.
Die Mitten und Tieftöner kommen von einem zweiten Treiber, der sich genau um diese Frequenzen kümmert. Da es keinen Subwoofer gibt, sollte man vom Bass also nicht zu viel erwarten. Das ist auch der Grund, weshalb gerade die Subbässe eigentlich nicht wirklich vorhanden sind. Ansonsten spielt der Roam im Tieftonbereich vor allem in mittleren bis mittelhohen Lautstärken seine Stärken aus, weil hier dann der notwendige Punch und Druck durchkommt, den es für eine solide Grundbasis braucht. In niedrigen Lautstärken haben die Bässe es sich schwer gegen die Mitten durchzusetzen, in den ganz hohen Lautstärken überwiegen die Höhen.
Die Mitten des Sonos Roam überzeugen durch hervorgehobene Stimmen, eine gute Präzision und hohe Detailvielfalt. Hier stimmt die Abstimmung am besten.
Klang im Outdoor Einsatz
Beim Gedanken an Partys Outdoor und unterwegs kommt natürlich auch die Frage auf, welchen Umkreis man hier bespaßen kann. Die maximale Lautstärke lässt sich bekanntlich über die App begrenzen. Stellt man diese Begrenzung aus, dann lässt sich mit dem Roam durchaus auch ein 30–40 qm großer Raum noch gut beschallen, ohne Qualitätsverluste in Kauf nehmen zu müssen.
Outdoor sollte man einen Umkreis von 20 bis 30 Meter sicherlich mit Musik versorgen können. Das im Übrigen ist eine große Stärke des Sonos Roam. Zwar verändert sich mit der Lautstärke die Abstimmung zwischen Bässen, Mitten und Höhen leicht, die Qualität bleibt aber über sämtliche Volumina gleichbleibend hoch.
Klang Fazit
Klanglich stellt der Sonos Roam damit einen sehr guten mobilen Speaker dar, wenngleich wir noch etwas mehr Perfektion erwartet hätten. Hier erreicht Sonos nicht ganz die Qualität, die sie mit den größeren Geräten schaffen. Sicher ist die Herausforderung allerdings auch sehr groß, eine kaum schlagbare Qualität in ein solch kleines Gehäuse zu packen, insofern ist das Jammern auf hohem Niveau.

Testfazit: Teuer, aber gut
Insgesamt stellt der Sonos Roam einen soliden bis sehr guten smarten und mobilen Speaker dar, wenngleich er sich nicht so stark von der Konkurrenz (JBL Flip, Soundcore Flare 2 und Co.) abhebt, die allesamt etwas günstiger daherkommen. Dafür muss man bei diesen genannten Geräten natürlich auf die smarten Features und die Einbindung in das Heimnetzwerk verzichten.
Wer sowieso schon Sonos verwendet, der kommt für den mobilen Einsatz (bspw. im Garten) nicht um den Roam herum. Ansonsten entscheidet die Frage, ob man bereit ist für einen kleinen qualitativen Unterschied wirklich das doppelte auszugeben. Wir jedoch sind letztlich zufrieden mit dem Sonos Roam und würden diesen für den oben genannten Zweck empfehlen.